Das erste, was man von einem Garten sieht, ist sein Zaun. Dahinter gedeihen herrlich duftende Rosensträucher, der Kräutergarten mit Blumen und Gemüse, die prächtigen Obstbäume. Erst durch die Einfriedung und Abgrenzung wird ein intimer Bereich geschaffen, in den man sich ungestört zurückziehen kann. Zaun und Gartentor sind der Übergang zu völlig verschiedenen Lebenswelten.
Folgende Checkliste soll Ihnen bei der Neugestaltung Ihres Zaunes/Ihrer Begrenzung behilflich sein:
- Bauherr: Wer kommt für die Baukosten und für die Erhaltung des Zaunes auf? Gibt es eine Übereinkunft mit den NachbarInnen?
- Baurechtliche Bestimmungen: Erkundigen Sie sich vor dem Bau eines Zaunes bei Ihrer Gemeinde, ob es in den örtlichen Bebauungsplänen neben der Landesbauordnung bestimmte Richtlinien gibt, die eingehalten werden müssen.
- Verlauf der Grenze: Im Liegenschaftskatasterblatt sind alle Grundstücksgrenzen genau verzeichnet. Vermessungstechniker sind beeidet, Grundstücksverläufe ordnungsgemäß zu vermessen.
- Lage/Standort: Was soll eingezäunt werden? Wo könnte man auf eine Einfriedung verzichten? Sind auch im Garten selbst Zäune vorgesehen, um etwa einen Schwimmteich für Kleinkinder abzusichern oder den Gemüsegarten zum Beispiel vor Haustieren zu schützen?
- Leitungen/Abwasserrohre: Sind alle Hauszuleitungen wie Kanal, Regenwasser- und Abwasserrohre, Strom- oder Gasleitungen bekannt? Beim Graben könnte man ansonsten eine unliebsame Überraschung erleben.
- Gestaltung: Gibt es ein Material, das schon beim Hausbau verwendet wurde und sich auch für die Errichtung eines Zaunes eignen würde (Holzfassade und Lattenzaun, Granitpflaster und Natursteinpfeiler, Klinkermauer und gemauerte Säule oder ein in der Hausfarbe gestrichener Zaun)?
- Sichtschutz: In engen Reihenhausgärten oder in besonders leicht einsehbaren Bereichen sorgen begrünte Rankgitter, hohe Zäune oder Trennwände für die gewünschte Intimität.
- Material: Lattenzäune, Mauern, Gitterzäune, Staketenzäune, Plankenzäune, Palisadenzäune, Maschendrahtzäune, Flechtzäune – die Auswahl ist sehr groß.
- Vorbilder: Gibt es in der Nachbarschaft schöne Beispiele, die für Sie interessant sind?
- Zaunhöhe: Zäune in Vorgärten werden meist niedriger gehalten, um den Blick zum Haus nicht zu nehmen. Die gängigen Zäune bewegen sich in einer Höhe von 80 bis 120 cm.
- Technische Einbauten: Sind Gartentore, Gegensprechanlagen, Briefkästen, Strommasten, Verteilerkästen oder Ähnliches beim Bau eines Zaunes zu berücksichtigen?
- Nachbarschaft: Grenzverläufe sind eine heikle Angelegenheit. Um Missverständnisse bezüglich des genauen Grenzverlaufes erst gar nicht aufkommen zu lassen, nehmen Sie sich für die Vermessung einen staatlich beeideten Vermessungstechniker und weihen Sie Ihre Nachbarn rechtzeitig in Ihr Bauvorhaben ein.
- Begrünung: Schlingpflanzen nehmen Maschendraht- oder Lattenzäune gerne als Klettergerüst an. Eine aufwändige Zaungestaltung ist deshalb nicht notwendig.
